Arbeiten von zuhause liegt im Trend. Ob im Internet, als Tagesmutter oder im eigenen Steuerbüro. Mittlerweile arbeiten immer mehr Menschen zuhause. Wo finde ich so eine Arbeit von zuhause und wie arbeite ich effektiv?
Inhalt
- Arbeiten von zuhause: Möglichkeiten, Jobs & Berufe
- Vor- und Nachteile beim Arbeiten von zuhause
- Arbeiten von zuhause effektiv gestalten
- Arbeiten von zuhause: Willst du das wirklich?
1. Arbeiten von zuhause: Möglichkeiten, Jobs & Berufe
Arbeiten von zuhause wird heute häufiger angeboten. Zumindest teilweise lassen immer mehr Arbeitgeber ihre Mitarbeiter ins Homeoffice. Durch Corona haben viele Arbeitgeber gemerkt, dass die Arbeit im Homeoffice auch für sie einige Vorteile hat. Somit wird arbeiten von zuhause langsam salonfähig.
Arbeiten von zuhause als Selbstständiger
Viele Selbstständige brauchen einen Betrieb oder zumindest ein größeres Büro, um ihre Arbeit zu erledigen. Doch gerade Einzelunternehmer können sehr gut von zuhause arbeiten. Einige der genannten Berufe kannst du natürlich auch als Angestellter erledigen, doch es gibt auch einige Arbeiten, die sich für die Selbstständigkeit geradezu anbieten:
- Tagesmutter /-oma
- Programmierer
- Texter
- Webdesigner
- Webseite betreiben
- Online Shop betreiben
- Selbstgenähtes anbieten
- Übersetzer
- Steuerberater
- virtuelle Sekretärin
- Influencer
- Nachhilfelehrer
- Shop bei Ebay oder Amazon eröffnen
- usw.
Wie du aus der (nicht vollständigen) Liste leicht erkennst, benötigst du zu den meisten Arbeiten meist eine Vorbildung. Ok, Texte schreiben oder nähen kann man sich selbst beibringen. Allerdings muss man es auf Profi-Niveau können, um auch Kunden zu binden. Eine Webseite betreiben ist aufwändiger als man am Anfang glaubt und bringt erst nach einiger Zeit (meist Jahren) einen vernünftigen Betrag ein.
Wer mehr über diese Möglichkeiten wissen möchte, wie man mit selbstständigen Arbeiten von zuhause Geld verdienen kann, empfehle ich diesen Artikel von mir.
Aber vielleicht gibt es ja auch Berufe die du im Angestelltenverhältnis von zuhause aus arbeiten kannst?
Arbeiten von zuhause als Angestellter
Für viele Berufe und Jobs ist arbeiten von zuhause einfach nicht möglich. Wie soll ein Verkäufer oder eine Krankenschwester im Homeoffice arbeiten? Doch es gibt gerade durch die technischen Neuerung (ganz vorne wohl das Internet) auch viele Berufe die sich sehr gut im Homeoffice erledigen lassen:
- Texter
- Programmierer
- Übersetzer
- Mediengestalter
- Call Center Agent
- Suchmaschinenoptierung
- Online Marketing
Definitiv keine seriösen Jobangebote
- Kugelschreiber montieren
- Wundertüten füllen
- usw.
Wie du solche unseriösen Jobangebote erkennst, ist auf der Seite der Verbraucherzentrale sehr gut beschrieben.
2. Vor- und Nachteile beim Arbeiten von zuhause
Zumindest theoretisch überzeugen die Vorteile beim Arbeiten von zuhause. In der Praxis ist das dann nicht immer so. Selbstverständlich gibt es viele gute Gründe für einen Homeoffice-Arbeitsplatz und zwar für Arbeitnehmer genauso wie für den Arbeitgeber. Allerdings gibt es einige Nachteile, die du vorab unbedingt bedenken solltest.
Egal, was und wieviel du von zuhause arbeitest, du hast einige Vorteile auf deiner Seite:
- Der Arbeitsweg fällt weg
Dein Arbeitsweg – wenn du überhaupt noch einen hast – beschränkt sich meist auf ein Stockwerk rauf oder runter oder gar nur ins nächste Zimmer. Zeitersparnis: 99 %. - Kosten sparen durch nicht vorhandenen Arbeitsweg
Klar, wer mit dem Auto keinen 20 Kilometer auf die Arbeit fahren muss, spart sich einiges an Kosten. Eventuell kannst du dir das (Zweit)Auto auch komplett sparen. - Flexible Arbeitszeiten
Du kannst arbeiten – zumindest theoretisch – wann immer du willst. Zumindest manchmal. Meistens hast du eine Kernarbeitszeit oder musst telefonisch erreichbar sein. Oder, oder, oder… - Du kannst soviel arbeiten, wie du möchtest
Naja, theoretisch. Natürlich musst du dich an deinen Vertrag halten (wenn du angestellt bist) oder deine Kunden warten auf die Arbeiten (als Selbstständiger) - Keine Ablenkungen durch Kollegen
Wer gerne alleine arbeitet und den Tratsch beim Kaffee holen als eher anstengend empfindet, hat auch hier einen Pluspunkt - Keine Tätigkeiten, um das Office am Laufen zu halten
Wer im Büro ist, kann schon mal spülen müssen oder die Besprechung für die Kunden vorbereiten. Wenn dies eigentlich für dich fremde Tätigkeiten sind, kannst du dir diese durch das Homeoffice auch sparen - ruhiger Arbeitsplatz
Im Büro ist meist irgendwas los. Der telefonierende Kollege, die Kunden die an der Türe klingeln. Der Chef, der gerade eine Neuigkeit zu verkünden hat. Ruhiger lässt es sich im Homeoffice arbeiten. - Für den Arbeitgeber: Er spart sich einen Arbeitsplatz im Büro
Gerade wenn ein Betrieb schnell wächst, wird das Büro zu eng. Da ist ein Mitarbeiter im Homeoffice eine echte Erleichterung. Wenn man nicht ganz auf die Bürotage verzichten kann oder will, können sich mehrere Mitarbeiter (tageweise) einen Schreibtisch teilen.
Arbeiten von zuhause hat aber auch ein paar Nachteile:
- leichter ablenkbar
Die Spülmaschine könnte man ja noch schnell ausräumen, das (private) Telefon klingelt, an der Tür läutet es, usw. - immer erreichbar
Meine Nachbarn schicken z.B. die Postboten alle zu mir, da ich ja immer zuhause bin oder meine Freundin meint, ich könne doch vormittags einen Kaffee mit ihr trinken (ich bin doch sowieso daheim) - schwerer abzuschalten
Vorallem, wenn das „Büro“ der Eßzimmertisch bzw. die Couch ist – solltest du ein eigenes Büro im Haus haben, gehts meist besser. - keine Kollegen
Oder nur welche, die weit, weit weg sind. Der kleine Tratsch vor der Arbeit oder beim Kaffee holen fällt weg. Wer gerne unter Leuten ist, dem fehlt das beim Arbeiten von zuhause aus. - keine anderen Arbeiten
Im Homeoffice bekommt man (meistens) nur die Arbeiten zugeteilt, für die man eingestellt wurde. Die neuen Tätigkeiten die im Büro immer wieder einmal anfallen, gehen an dir vorbei. Gerade für Menschen, die gerne einen abwechslungsreichen Arbeitsplatz haben ist das schwer.
Wie man sich selbst motiviert, um auch zuhause an der Arbeit Spaß zu haben, hab ich hier schon mal aufgeschrieben. Heute soll es aber eher darum gehen, wie ich meine Arbeit mehr strukturiere.
3. Arbeiten von zuhause effektiv gestalten
Habe Ziele
Ok, das hört sich jetzt ersteinmal albern an. Ziele? Welche Ziele? Jeder der von zuhause arbeitet (meist ja doch selbstständig), sollte sich eigene Ziele festlegen. Mittelfristige und langfristige Ziele für deine Selbständigkeit.
Solche Ziele könnten beispielsweise sein:
- Ich will in 5 Jahren einen Jahresgewinn von XX.XXX Euro haben!
- Ich will in 2 Jahren in meinem fertigen Büro sitzen.
- Oder, wie wäre es, damit eine Fortbildung als Ziel anzustreben?
Ziele gibt es soviele, wie es Selbständigkeiten gibt – jeder sollte genau überlegen, welche Ziele zu einem selbst passen und diese auch von Zeit zu Zeit überprüfen.
Eines meiner Ziele war vor Jahren: Ich möchte gerne 3 – 5 Mitarbeiter haben. Mittlerweile (nachdem ich 3 Mitarbeiter hatte und diese alle nach und nach wieder entlassen habe) finde ich dieses Ziel nicht mehr erstrebenswert. Mitarbeiter zu haben (den Betrieb größer werden zu lassen), steht nun auf meiner Wunschliste nicht mehr ganz oben – meine Prioritäten haben sich einfach geändert. Im Moment bin ich selbst Angestellte und fühle mich dabei sehr wohl.
Feste Arbeitszeiten
Klar einer der Vorteile, wenn du zuhause arbeitest, ist die freie Zeiteinteilung. Allerdings bedeutet das eben nicht, dass du nur arbeiten sollst, wenn du Lust und Laune hast – oder ein Auftrag unbedingt fertig werden muss. Feste Arbeitszeiten helfen dir dabei, dich nicht immer wieder ablenken zu lassen. Natürlich kannst du dir eine Art Gleitzeit einbauen. So alla: von 8 – 15 Uhr muss ich 6 Stunden gearbeitet haben. Dann kannst du dich entscheiden, ob du heute eher anfängst, aufhörst oder lieber eine Mittagspause einplanst.
Eins nach dem Anderen
Auch wenn wir immer meinen, wir wären multitaskingfähig, die Meisten unter uns sind es nicht. Selbst wenn du zu der Ausnahmegruppe gehörst, die gut zwei oder drei Sachen gleichzeitig erledigen können, versuche dich auf eines zu konzentrieren. Denn auch wenn man es gut hinbekommt, zwei oder drei Dinge gleichzeitig zu erledigen – würde man diese Aufgaben nacheinander erledigen, braucht man meist weniger Zeit, Nerven und die gute Laune steigt mit jeder abgehakten Aufgabe sowieso.
Kleine Happen für zwischendurch
Nein, hier rede ich jetzt nicht vom Essen. Sondern von großen Arbeiten. Dein Kunde hat dir einen riesen Auftrag rübergeschoben und du siehst das Ende des Tunnels nicht? Du planst eine neue Webseite und hast soviele Ideen, die du umsetzen musst? Mach einen Schritt zurück – und überlege dir Etappenziele. Zum Beispiel kannst du deine Webseite in die Abschnitte: programmieren, designen und mit Content versehen unterteilen – natürlich gingen da noch kleinere Schritte, je nachdem, wie aufwändig das Projekt ist.
Nun kannst du nach jeder geschafften Etappe einen kleinen Haken im Feld „erledigt“ machen – deine Motivation und deine Laune wird steigen und damit auch deine Lust darauf, weiterzumachen.
Tipp: Den kleinen Haken kannst du selbstverständlich auch im Kopf machen – dann aber bitte bewußt: Ja, das wäre geschafft!
Besser du legst dir eine Todo-Liste an, auf der du dann jeden Punkt wirklich abhaken kannst.
Der Vorteil: man sieht schön vor sich, was man doch schon eigentlich alles geschafft hat.
Wer schreibt, der bleibt
Den Satz kenne ich aus meiner Freizeitbeschäftigung, dem Kartenspiel. Dort soll immer der die besten Chancen haben, der die Ergebnisse notiert. Warum? Naja, zu allererst, weil er die Verteilung gut im Blick hat – und somit sofort weiß, wann er reagieren muss.
Bleiben wir bei dem „Wir haben das Geschehen im Blick“. Meinst auch du (wie viele andere), du kannst dir das schon merken? Du musst dir keine Notizen machen? Vergiss es einfach – das funktioniert nicht. Irgendwas fällt „hintenrunter“.
Ich für meinen Teil schreib mir mittlerweile alle auf:
- den Termin mit meinen Kunden genauso wie den Kaffeeklasch mit der Nachbarin.
- Die Rechnung, die ich noch überweisen soll ist hier genauso zu finden, wie
- mein Kind, dass ich heute früher vom Kindergarten holen muss.
So eine Todo-Liste ist, wie bereits erwähnt, eine gute Motivationshilfe, da man sieht, das hab ich schon geschafft – aber vorallem hilft sie dir den Überblick zu behalten. Lege sie an! Es reicht ein großer Block, ein leeres Heft oder nutze dein Outlook dazu. Hier kannst du wunderbar Termine vergeben – und wirst dann automatisch wieder daran erinnert. Das entlastet total – und dein Hirn kann sich voll und ganz auf die gerade anstehende Arbeit konzentrieren.
Plane Bürotage ein
Also plane Tage, in denen du auf keinen Fall aus dem Büro gehst – keine Kundentermine, kein Weg zur Post, nichts anderes außerhalb diesere vier Wände wird heute gemacht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man – sobald man Termine hat – vorher nichts wirklich zu stande bekommt (man muss ja gleich weg) und danach auch kaum noch was schafft (die Gedanken hängen noch am Termin oder man ist vom Termin so fertig, dass man nicht mehr mag). Deshalb plane ich Bürotage und „Draussentage“ ein, so habe ich maximal einen oder zwei Tage die Woche, wo im Büro nicht viel läuft – dafür kann ich die restlichen Tage durcharbeiten.
Ich gehe ins Büro
Ehrlich – wie sitzt du gerade vorm PC? In Jogginghose mit Schlappershirt? Haare nicht gerichtet, geschminkt sowieso nicht? Warum denn? Würdest du so auch ins Büro gehen? Was tust du, wenn ein Kunde oder ein Lieferant unverhofft vor deiner Türe steht?
Also ich würde mich jetzt nichts ins Kostüm oder (als Mann) in den Anzug werfen, um dann zuhause meine Arbeit zu erledigen – aber ein wenig gepflegt geht das schon. Wenn du dich schon nicht als Geschäftsfrau /-mann siehst, wie sollen es die anderen? Außerdem kommt das auch am Telefon rüber, musst du mal probieren – wenn du im Schlapperoutfit telefonierst kommst du anderes rüber, als wenn du schick zurecht gemacht bist.
Plane den Tag
Also nicht nur in Bürotag und Freizeit – sondern, heute erledige ich:
…. und jetzt alles auf die Liste, was heute wichtig ist. (Am Besten mit Priorität versehen.)
Ein Beispiel für so einen Tagesplan:
- Artikel im Blog erstellen – Prio 2,
- Rechnungen überweisen – Prio 1,
- Kunde XYZ anrufen – Prio 1,
- Mahnungen schreiben – Prio 2,
- Bilder bearbeiten – Prio 3,
- usw.
Nun arbeitest du zu allererst die Prio1-Planungen ab.
Egal ob Lust oder nicht, egal ob geliebte oder unangenehme Arbeit. Solltest du zu Priorität 3 oder 4 nicht kommen, kommen sie auf die Liste für morgen – dabei nochmal überprüfen, ob sie morgen nicht eine höhere Priorität haben. Diese Planung kann man auch gut am Ende der Arbeitstag für den nächsten Tag machen – manchmal „überfallen“ einen dann des Nachts schon super Ideen dazu.
Sei realistisch
Bei all deinen Planungen, Überlegungen und Arbeiten sein dir immer im Klaren:
Erstens kommt es anderes und zweitens als du denkst.
Also bleib mit deinen Wünschen, Planungen und anderem auf dem Boden. Es bringt dir nichts, wenn du dir pro Tage 20 Prio1-Aufgaben ausdenkst, obwohl du genau weißt, du schaffst maximal 10. Das bringt nur Frust.Das Einzige, wo träumen und unrealistisch sein gefragt ist, ist es wenn es um deine Träume geht (Wo stehe ich in X Jahren?), denn wer sich hier schon nicht vorstellen kann, ein gut laufendes Geschäft zu besitzen, wird es wohl schwer bekommen.
Sei pragmatisch
Du musst nicht jedesmal das Rad neu erfinden. Was gut funktioniert, darfst und sollst du auch gerne übernehmen. Du darfst auch gerne Ideen und Überlegungen von anderen übernehmen (nur nicht 1:1 klauen – das kann teuer werden). Wenn also jemand eine gutgehende Webseite über das Thema X hat, dann schau, warum – und mach es ihm nach, allerdings ein wenig anders oder gar besser. Wenn die Programmierung deiner Webseite gut läuft – dann lass sie laufen und schraub nicht noch Stunden lange dran rum.
Um dich aber von der Masse abzuheben, musst du ab und an von dem Weg, den alle gehen abweichen. Also wenn du etwa entdeckst, was bei vorhin genannter Webseite nicht so gut funktioniert – dann verbessere es! Wenn du einen Text zu einem Thema schreibst, nehme alle Tipps und alle Infos auf, die interessant sein könnten. Allerdings ist es immer eine Frage von Aufwand und Nutzen. Rentiert sich der Aufwand wirklich, eine Farbe hunderprozentig genau anzupassen? Oder reicht es nicht, dass man den Unterschied kaum bemerkt? Muss ich haarklein erklären, wie ich einen PC einschalte oder gehe ich davon aus, dass das der Leser schon weiß?
So das waren meine 10 Tipps um erfolgreich und effektiv von zuhause aus arbeiten zu können. Es gibt bestimmt noch viel mehr Ideen zu diesem Thema.
4. Arbeiten von zuhause: Willst du das wirklich?
Zuhause zu arbeiten kann Spaß machen und wirklich Geld bringen aber es ist definitiv anstengender und schwerer, als sich die Meisten vorstellen, die nicht von zuhause aus arbeiten.
Mein größter Schwachpunkt: Ich arbeite immer alleine vor mich hin, keine Kollegen, kein Kundenkontakt (von den wenigen Telefonaten abgesehen), kein Chef. Hört sich ersteinmal verführerisch an – geb ich zu…. nur auf Dauer ist das echt einsam.