10+Steuertipps für Kleinunternehmer & Freiberufler

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Steuertipps für Kleinunternehmer & Freiberufler: Um möglichst viele Steuern zu sparen, brauchen Selbständige, Kleinunternehmer und Freiberufler nur ein paar Steuertipps beachten.

Nachdem ich dir schon Tipps gegeben hat, was du von zuhause aus arbeiten kannst und dir auch schon gezeigt habe, wie du durchhälst, möchte ich mich heute darum kümmern, dass so viel als möglich von deinen Einnahmen auch bei dir bleiben.

Ich habe hier einmal 10 Steuertipps auf anderen Blogs gesucht, alle rund um das Thema „Wie können Selbständige Steuern sparen“. Diese Steuertipps zählen für Freiberufler genauso wie für Kleinunternehmer. Viel Spaß beim Schmökern und Steuern sparen.

Natürlich gibt es neben der Steuer noch andere Abgaben – die Krankenversicherung, die IHK bzw. die HWK und andere mehr wollen etwas vom Kuchen abhaben. Doch meist lässt sich bei diesen Beträgen nichts (oder nur im Centbereich) ändern.

Steuern sparen ist kein Hexenwerk!

Geld sparen durch (legale) Steuertipps ist meist gar nicht so schwer. Du musst nur wissen, was alles geht – und was alles legal ist.

Steuertipps für Kleinunternehmer & Freiberufler

Wann ist man ein Kleinunternehmer?

Häufig wird von einem Kleinunternehmer gesprochen, wenn dieser alleine (oder mit einem Mitarbeiter) arbeitet. Doch  im steuerlichen sind heißt Kleinunternehmer (auch: Kleingewerbe), dass du mit deinem Unternehmen unter einer bestimmten Umsatzgrenze bleibst.

Für 2022 ist diese Grenze bei 22.000 Euro im Vorjahr und 50.000 Euro in diesem. Sobald du über diese Grenze kommst darfst du im darauffolgenden Jahr nicht mehr von der Kleinunternehmerregelung gebrauch machen.

Als Kleinunternehmer kannst du (muss aber nicht) dich gegen die Umsatzsteuerpflicht entscheiden. Dies hat gerade Vorteile, wenn du an Endkunden verkaufst, da dein Preis dann um den Umsatzsteuerbetrag geringer ist (oder du mehr Gewinn machst).

Unterschied Kleinunternehmer vs. Kleinstunternehmer vs. Kleinbetrieb

Kleinunternehmer, Kleinbetrieb und Kleinstunternehmer meinen doch dasselbe? Sollte man meinen – hört sich doch ersteinmal alles nach demselben an. Ist aber leider nicht so.

  • Als Kleinunternehmer wird ein Unternehmer bezeichnet, der im Jahr eine bestimmte Umsatzgrenze nicht überschreitet. (siehe oben)
  • Der Kleinbetrieb bezeichnet einen Betrieb unter 10 Mitarbeitern. Dies wird häufig bei der Kündigung interessant, da für einen Kleinbetrieb vereinfachte Regelungen gelten. Sprich: Du kannst einfach gefeuert werden.
  • Das Kleinstunternehmen hat die EU „erfunden“. Sie beschreibt einen Betrieb unter 10 Mitarbeiter mit maximal 2 Millionen Umsatz.

Welche Steuern zahle ich mit einem Kleingewerbe?

Als Kleingewerbetreibender zahlst zusätzlich zur Einkommensteuer auch Gewerbesteuer. Deshalb ist die Möglichkeit, als Freiberufler zu arbeiten wirklich prüfenswert. Denn dieser zahlt keine Gewerbesteuer.  Als Kleingewerbe hast du aber auch einen Freibetrag. Dieser beträgt für die Gewerbesteuer im Moment (2022) 24.500 Euro. Erst wenn du mehr Gewinn erzielst, bezahlst du Gewerbesteuer. Dazu kommt noch die Kirchensteuer, wenn du in einer Kirche bist.

Hier die Steuern für einen Kleingewerbetreibenden im Überblick:

  • Einkommensteuer
    Freibetrag (2022): 9984 Euro
  • Gewerbesteuer
    Freibetrag (2022) 24.500 Euro
  • Kirchensteuer
    wenn du einer Kirche angehörst
  • Umsatzsteuer
    wenn du auf die Umsatzsteuerbefreiung verzichtest

Was kannst du als Kleinunternehmer alles absetzen?

  • Personalkosten
    • Löhne & Gehälter,
    • Sozialversicherungen
    • usw.
  • Kosten für externe Dienstleister
  • Kosten für deine Waren
    • Rohstoffe,
    • Hilfsmittel
    • Kosten für den Versand
    • usw.
  • Miete
    • Büro
    • Lager
    • aber auch (bei HomeOffice) anteilig die Miete deiner Wohnung
  • Firmenwagen, Geschäftsessen, Bewirtungskosten
  • Kosten verschiedener Art
    • Reisekosten
    • KFZ-Kosten
    • Telefon
    • Handy
  • Versicherungen
    • Berufsunfähigkeitsversicherung
    • Unfallversicherung
    • Krankenversicherung
    • Haftpflichtversicherung
    • Private Altersvorsorge

11 Steuertipps für Kleinunternehmer & Freiberufler

Nachdem ich hier aber keine Steuerfachfrau bin – und somit nur aus meinen Erfahrungen plaudern könnte, habe ich dir hier eine Liste mit echt guten Tipps rund um die Steuer für Selbständige, Kleinunternehmer und Freiberufler zusammengestellt:

Ist man als Kleinunternehmer buchführungspflichtig?

Nein, als Kleinunternehmer musst du nur eine ganz einfach Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) erstellen. Das Ergebnis kannst du bei Elster direkt eintragen. So ist dir mit relativ geringen Mitteln möglich, deine Buchführung ganz  ohne einen Steuerberater zu führen. Solltest du dir unsicher sein, kannst du dir für die erste Einkommenssteuererklärung Hilfe von einem Steuerberater holen.

Was tun, wenn ich die Belege verloren oder verlegt habe?

Da wir alle nur Menschen sind, passiert das wohl jeden einmal: Der Beleg für die Briefe ist weg oder der Kassenbon für die soeben eingekaufen Büroartikel hat man im Laden liegengelassen. Was nun? Kann man diese Betriebsausgaben trotzdem noch irgendwie geltend machen?Hier finde ich die Idee von Selbständig-im-Netz genial: einfach einen Eigenbeleg ausstellen – wie das genau geht, was du dabei beachten solltest – findest du hier. 🙂 Allerdings sollten Freiberufler oder Selbständige solche Eigenbelege nicht zu häufig ausstellen, denn bei zuvielen solcher Belege wird das Finanzamt sehr schnell hellhörig.

Investitionsabzugsbetrag geltend machen

Diesen Tipp (und noch 14 andere zu Thema Steuersparen als Selbständiger bzw. Freiberufler) habe ich im Ratgeber von Frank Schneider gefunden. Es funktioniert ungefähr so: Wenn du planst, die nächsten 3 Jahre eine größere Anschaffung zu tätigen, kannst du heute schon einen Teil davon absetzen. Wie das genau funktionert – findest du unter obenstehenden Link. So schmälert man seinen Gewinn von diesem Jahr mit Ausgaben von den nächsten Jahren – interessanter Ansatz. 🙂

Gewerbe, Hobby oder Lieberhaberei?

Wenn du gerade überlegst, dir ein Gewerbe anzumelden – weil du mit deinen selbstgestrickten Socken ein paar Euro nebenher verdienst – oder weil deine Webseite langsam ins Plus kommt, solltest du dir diesen Tipp hier wirklich einmal durchlesen: Denn solange du nicht wirklich in Gewinnerzielungsabsicht handelst kann es sich manchmal um eine Lieberhaberei handeln. Das ist gerade so, wenn abzusehen ist, dass die Verluste auf Dauer die Gewinne bei weitem übersteigen. Also wenn du mehr Geld für die Wolle ausgibst, als du am Ende wirklich einnimmst. 😉 Allerdings kann es sein, dass das Finanzamt das anders sieht – und du Anfangs doch eine Steuererklärung für dein „Unternehmen“ abgeben musst. Naja, solange du Verlust machst, spricht da ja nichts dagegen.

Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG

Wann ist eine Kleinunternehmerregelung nach § 19 UStG möglich? Ist diese Kleinunternehmerregelung überhaupt sinnvoll? Was musst du dabei genau beachten? Genau deine Fragen – dann gehts hier weiter. Diese Kleinunternehmerregelung ist wohl nur in Bezug auf die Umsatzsteuer interessant. Wer keine Umsatzsteuer auf seinen Rechnungen ausweisen muss, ist (zumindest für Privatkunden) günstiger. Sind deine Kunden selbst ebenfalls Unternehmer, ist das einzige Plus bei der Kleinunternehmerregelung, dass du keine Umsatzsteuervoranmeldung machen musst – und auch keine Abrechnung am Ende des Jahres. Aber gerade am Anfang einer Selbständigkeit kann man hier einiges an Geld ausbezahlt bekommen.

Home Office: Was kann ich alles absetzen?

Wenn du im Home Office arbeitest kannst du anteilig absetzen: Miete oder Gebäude-Abschreibung, Schuldzinsen für Kredite (für die Anschaffung oder die Reperatur), Kosten für Energie und Reinigung, Grundsteuer, ect. – alles natürlich nur anteilig. Also je nachdem, wie groß dein Büro im Vergleich zur kompletten Quadratmeterzahl ist. Gut erklärt hat auch das Selbständig-im-Netz.

Bewirtungen absetzen: Tipps rund um die Bewirtungskosten

Bewirtungskosten kann man absetzen, wenn man Geschäftspartner oder seine Arbeitnehmer bewirtet hat. Allerdings kann man nicht immer die vollen Bewirtungskosten abziehen – und es gibt bestimmte Grenzen pro Person und pro Jahr. Nachtlokale kann man komplett von der Liste streichen – und die Rechnung muss speziellen Anforderungen entsprechen, ziemlich kompliziert – aber es kann sich lohnen, deshalb gibt es auf steuern.de die genauen Infos darüber.

Abschreibung: Geringwertige Wirtschaftsgüter

Seit 2010 darf man wieder GWG bis zu 410 € sofort abschreiben. Die Grenzwerte für geringwertige Wirtschaftsgüter wurden im Jahr 2018 nochmal angehoben. Der neue Grenzwert für geringwertige Wirtschaftsgüter nach § 6 Abs. 2 Satz 1 EStG beträgt nunmehr 800 EUR. Solltest du keine Umsatzsteuervoranmeldung machen, zählt für dich 800 Euro zzgl. des momentanen Mehrwertsteuersatzes. Das sind momentan 19 Prozent. Somit sind GWG bis zu 952 Euro sofort abschreibbar.  Wie das genau funktioniert – und was man beachten sollte auf haufe.de.

Abschreibung: linear oder degressiv

Einen Gegenstand linear oder degressiv abschreiben – das ist hier die Frage der Fragen. Vorteile – aber auch Nachteile – bieten beide Abschreibungsmethoden. Auf aus-der-aktentasche.de wird als Vorteil der degressiven Abschreibung vorallem die 25 % Abschreibung im ersten Jahr genannt.PS. Wer noch mehr Tipps rund um die Steuer als Selbständiger braucht. Auf der Webseite werden noch mehr interessante Artikel genannt.

Gewerbesteuer umgehen: Wie werde ich Freiberufler?

Als Freiberufler muss man keine Gewerbesteuer zahlen – das ist allerdings nicht der einzige Vorteil. Allerdings muss deine Tätigkeit dann ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Welche das sind, erkläre ich in diesem Beitrag.

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Sei ehrlich und geduldig 🙂

Jetzt kommt mein Zusatztipp zum Thema Steuersparen: Bei all deinen Bemühungen, Geld zu sparen – und den ein oder anderen Euro vom Finanzamt zurückzubekommen, überlege dir genau ob es die paar Euro wert sind, dann nicht mehr ruhig schlafen zu können.Wer gut verdient sollte auch etwas der Gemeinschaft abgeben – und nicht versuchen, jeden Cent für sich zu behalten. Immerhin sind wir ein Sozialstaat. Sorry, das war jetzt kurz vorm „Wort zum Sonntag“ – musste aber einmal sein. 🙂

PS. Der Artikel stammt aus dem Jahr 2015. Ende 2022 habe ich ihn überarbeitet, leider sind im Laufe der Zeit ein paar Tipps nicht mehr online gewesen. Ich habe sie durch aktuelle Steuertipps für Kleinunternehmer und Freiberufler ersetzt.

11 Kommentare zu „10+Steuertipps für Kleinunternehmer & Freiberufler“

  1. Danke für diese Steuertipps für Selbstständige. Mein Bruder ist Freiberufler und neigt dazu, seine Belege zu verlieren. Gut zu wissen, dass er in Einzelfällen einfach einen Eigenbeleg ausstellen kann. Ich werde ihm raten, dies mit einer Steuerberatungsgesellschaft zu besprechen.

  2. Mein Mann ist Kleinunternehmer und muss seine Steuererklärung erstellen, hat aber einige Belege verloren. Danke für den Tipp, dass er Eigenbelege ausstellen kann, sofern er dies nicht zu häufig tut. Außerdem plant er eine Firmenübernahme. Damit er hier alles richtig abwickelt, werde ich ihm raten, sich an eine Steuerberatung zu wenden.

  3. Danke für diese hilfreichen Steuertipps für Selbstständige und Freiberufler. Ich bin erst seit diesem Jahr selbstständig und ich möchte mich informieren über die ganzen Besonderheiten. Gut zu wissen, dass man die Kosten für das Home Office anteilig auch abschreiben kann.

  4. Ob es gelingt, bei der Gründung eines Unternehmens Steuern zu sparen, hängt davon ab, wie vertraut man mit dem Steuersystem ist. Auch Unternehmensgründer können mit ihren Kenntnissen an ihre Grenzen kommen, da das Steuerwesen immerhin sehr umfangreich ist. Sich an einen Steuerberater für sämtliche steuerliche Fragen zu wenden, erspart eine Menge kostbare Zeit, welche man in geschäftliche Tätigkeiten investieren sollte.

  5. In einem Jahr möchte ich ein Unternehmen gründen. Bislang war mir dabei nicht bekannt, dass die Kleinunternehmerreglung nur für die Umsatzsteuer hilfreich ist. Für weitere Fragen werde ich mich an eine Steuerberatung wenden.

  6. Endlich habe ich den Beitrag zu Steuertipps für Kleinunternehmer gefunden, den ich gebraucht habe. Ich werde die neuen Informationen verinnerlichen. Danke für die tolle Arbeit!

  7. Alex Finsterbusch

    Der Artikel enthält viele nützliche Tipps für Selbstständige, Kleinunternehmer und Freiberufler, wie sie Steuern sparen können. Er erklärt zum Beispiel, wie man Betriebsausgaben richtig absetzt, wie man die Abschreibung nutzt oder wie man die Vorsteuer zurückholt. Ich habe einige dieser Tipps schon angewendet und konnte dadurch meine Steuerlast reduzieren. Ich finde es wichtig, sich als Selbstständiger gut über die Steuergesetze zu informieren und alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Das hilft mir, mehr von meinem verdienten Geld zu behalten.

  8. Als selbstständiger Unternehmer kann die Zusammenarbeit mit einem Steuerberater von großer Bedeutung sein. Ein Steuerberater kann bei der Erfüllung der steuerlichen Pflichten unterstützen und wertvolle Ratschläge geben, um mögliche Fallstricke zu vermeiden. Durch die Expertise eines Steuerberaters können Selbstständige, Kleinunternehmer und Freiberufler sicherstellen, dass sie ihre Steuern korrekt abwickeln und dabei möglicherweise sogar Steuervorteile nutzen können. Die richtige steuerliche Beratung kann dazu beitragen, dass finanzielle Belastungen minimiert werden und man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann: den Erfolg des eigenen Unternehmens.

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