Frauen zwischen Familie und Beruf: Die finanzielle Seite

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Der Spagat zwischen Familie und Beruf schafft viele Probleme. Meist für die Mütter. Leider ist es immer noch so, dass gerade Frauen spüren die Doppelbelastung.

Inhalt

  1. Frauen zwischen Familie und Beruf: Bestandsaufnahme
  2. Alles hat zwei Seiten. Auch unser Wohlstand.
  3. Nicht nur bei Frauen häufige Erkrankungen: Diabetes, Bluthochdruck und Rheuma
  4. Rückenleiden und Burnout: Frauen häufig betroffen
  5. Früherkennung: Eine Frage der Zeit
  6. Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit
  7. Finanzielle Absicherung bei Berufsunfähigkeit: Den Männern meist vorbehalten
  8. Berufsunfähige Frauen: Vom Staat kaum Hilfe zu erwarten!
  9. Doch welche Versicherung ist die richtige?
  10. Fazit: Rechtzeitig handeln!

1. Frauen zwischen Familie und Beruf: Bestandsaufnahme

Trotz Teilzeit, Homeoffice-Regelungen und flexiblen Arbeitszeiten merken die meisten Mütter immer noch die Doppelbelastung, die das Leben mit Beruf und Familie mit sich bringt.

Dazu kommen noch

  • ungesunde Ernährung
  • mangelnde Bewegung
  • Stress im Berufsleben

Wir wissen alle, woher moderne Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes oder Burnout in den meisten Fällen herrühren. Gegen die gesundheitlichen Risiken müssen wir selbst aktiv werden. Doch woher die Zeit und die Nerven nehmen um dagegen zu steuern?

 

2. Alles hat zwei Seiten. Auch unser Wohlstand.

Seine Kehrseite sind Zivilisationskrankheiten, also Krankheiten, die in Industrieländern häufiger vorkommen als in Entwicklungs- und Schwellenländern. Das Risiko, daran zu erkranken, hängt vermutlich von den vorherrschenden Lebensverhältnissen ab.

Häufige Ursachen sind

  • Bewegungsmangel,
  • Fehlernährung und
  • Stress.

Einige Zivilisationskrankheiten sind so stark verbreitet, dass sie als „Volkskrankheit“ bezeichnet werden. Typische Vertreter sind

  • Bluthochdruck,
  • Herzschwäche,
  • Asthma,
  • Diabetes und
  • Rheuma.

Medien zufolge sind mehr als 23 Millionen Deutsche von einer dieser Krankheiten betroffen –
im Schnitt mehr als jeder vierte!

Wir leben zwar länger und insgesamt gesünder als früher, doch das moderne Leben ist auch eine Herausforderung, die auf zwei Ebenen angenommen werden sollte: Krankheitsursachen möglichst vermeiden und finanzielle Risiken absichern. Frauen zwischen Familie und Beruf verdrängen diese Tatsachen häufig. Denn Frauen nehmen diese Krankheitsursachen häufig nicht ernst genug (oder haben gerade keine Zeit dafür) – und sorgen nicht genug vor. Deshalb landen immer noch genügend Frauen in der Altersarmut.

Denn kommt erst einmal eine Krankheit dazu, sind die rosaroten Berechnungen, die frau von Ihrer Rente vor Augen hatten, meist Geschichte.

3. Nicht nur bei Frauen häufige Erkrankungen: Diabetes, Bluthochdruck und Rheuma

  • Bluthochdruck ist schmerzlos, die Symptome sind selten eindeutig.So sterben in Deutschland an den Folgen von Bluthochdruck sterben jedes Jahr mehrere Hunderttausend Menschen. Ab dem 50. Lebensjahr leidet jeder Zweite unter Bluthochdruck, aber mehr als die Hälfte weiß nichts davon.
  • Diabetes ist die neue Volkskrankheit. Etwa sieben Millionen Deutsche leben mit dieser Stoffwechselstörung, die mit einem erhöhten Blutzuckerspiegel, also einer Überzuckerung des Blutes, einhergeht. Bei etwa einem Drittel aller Herzinfarkte und Schlaganfälle ist ein unerkannter Diabetes die Ursache. Auch Augen- und Nierenschäden können Folge dieser Erkrankung sein. In schlimmen Fällen kann Zucker zu Blindheit und Amputation von Gliedmaßen (meist Füße oder Beine) führen. Ursprünglich wurde die Krankheit als „Alters-Diabetes“ bezeichnet. Doch sie betrifft zunehmend junge Menschen.
  • Gleiches gilt für rheumatische Erkrankungen. Nach Angaben des medizinischen Informationsportals www.onmeda.de kann Rheuma in jedem Alter auftreten. Meist trifft Rheuma allerdings Frauen ab einem Alter von etwa 55 Jahren. Rheuma zählt zu den Autoimmunerkrankungen.

4. Rückenleiden und Burnout: Frauen häufig betroffen

Neben diesen typischen Volkskrankheiten diagnostizierten Ärzte in den vergangenen Jahren zunehmend weitere Leiden, die die Leistungsfähigkeit eines Menschen bis zur Berufsunfähigkeit einschränken können.

Hier sind vor allem Asthma, das meist durch Allergien, aber auch Stress und Abgase ausgelöst wird, Rückenleiden wie Bandscheibenvorfälle und das Erschöpfungssyndrom „Burnout“ zu nennen. Insbesondere Letzteres ist nach Angaben von Experten schwer fassbar.

So tritt Burnout oft „maskiert“ hinter psychosomatischen oder Organerkrankungen auf und ist deshalb schwer zu erkennen. Allgemein umfasst der Begriff „Burnout“ die körperliche, geistige und emotionale Erschöpfung eines Menschen (siehe: „Der Weg zur völligen Erschöpfung“). Nach Angaben des Versicherers Continentale sind typische Symptome zum Beispiel Schlafstörungen, kreisende Gedanken, Antriebsstörung, Depression, Tinnitus, Müdigkeit und Infekthäufigkeit. Die Weltgesundheitsorganisation prognostiziert in ihrer Studie „Global Burden of Disease“ für die reichen Länder ein weiteres Ansteigen. „Psychische Erkrankungen als Grundlage einer Berufsunfähigkeit haben Herz-Kreislauf-Erkrankungen in ihrer Bedeutung bereits übertroffen“, so die Continentale. Frauen zwischen Familie und Beruf haben hier eine höhere Wahrscheinlichkeit – aufgrund der Doppelbelastung – an Burnout zu erkranken.

5. Früherkennung: Eine Frage der Zeit

Für die Betroffenen ist eine dieser Krankheiten zunächst einmal ein individuelles Problem. Jeder Einzelne sollte daher zur Vermeidung die genannten Risikofaktoren vermindern.

Wichtig sind stets eine ausreichende Bewegung und gesunde Ernährung.

Aber auch die medizinische Früherkennung kann Schlimmeres verhindern. In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben auch Kinder Anspruch auf Früherkennungsuntersuchungen. Erwachsene können sich ab dem 35. Lebensjahr jedes zweite Jahr ärztlich untersuchen lassen, um Krankheitssymptome frühzeitig zu erkennen, insbesondere Herz-, Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie Diabetes. Frauen haben zudem vom Beginn des 20. Lebensjahres, Männer ab dem 45. Geburtstag Anspruch auf eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums gehen allerdings nur knapp 50 Prozent aller Frauen regelmäßig zur Krebsfrüherkennung, bei den Männern sind es noch nicht einmal 20 Prozent.

Die gesetzlichen Mindestleistungen sind für alle gleich. Darüber hinaus bieten einige Kassen weitergehende Vorsorgeleistungen an. Ein Beispiel sind Gesundheitskurse, wie sie von Fitnessclubs angeboten werden. Das Kursangebot ist je nach Krankenkasse sehr unterschiedlich gestaltet. Auch wer in der privaten Krankenversicherung (PKV) ist, kann sich einer Vorsorgeuntersuchung unterziehen, wie sie von der GKV durchgeführt wird. Zudem sehen viele Tarife gezielte Vorsorgeuntersuchungen vor – und zwar ohne konkrete Diagnose und Altersbeschränkungen. Auch hier gibt es große Unterschiede.

6. Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit

Diese Statistik zeigt die Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit bis zur Rente mit 65 ). Die Wahrscheinlichkeit bis zum Rentenbeginn mit 65 Jahren berufsunfähig zu werden, liegt für 20-jährige Frauen bei 38 Prozent. Selbst eine 50-jährige Frau wir noch mit 29 prozentiger Wahrscheinlichkeit berufsunfähig.

Statistik: Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit bis zur Rente mit 65 nach Altersgruppen (jetziges Alter) | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

7. Finanzielle Absicherung bei Berufsunfähigkeit: Den Männern meist vorbehalten

Neben gesundheitlicher Vorsorge spielt beim Thema Volkskrankheiten die finanzielle Vorsorge eine wichtige Rolle. Ohne Schutz ist eine schwere und längere Krankheit immer mit finanziellen Einbußen verbunden. Auch die Angehörigen des Patienten sind betroffen. Wenn der Hauptverdiener plötzlich wegen eines Schlaganfalls ausfällt, rutscht eine Familie rasch in eine finanzielle Notlage. Entsprechend wichtig ist der Schutz durch Versicherungen.

Die wichtigste Police ist dabei die Berufsunfähigkeitspolice. „Sie vermag in frühen Burnout-Stadien sogar eine Art ,Vogel-Strauß-Politik‘ zu verhindern“, betont der Versicherer Continentale. „Durch das Wissen, im Ernstfall geschützt zu sein, wird eine Erhöhung des Stressspiegels eingedämmt. Dadurch gelingt es Betroffenen weitaus häufiger, einen ,kühlen Kopf‘ zu bewahren, Eigenverantwortung zu ergreifen und entsprechende Maßnahmen zu einer notwendigen Entlastung annehmen zu können.“

Trotz ihrer Vorzüge besitzen aber nur rund 24 Prozent der Bürger eine Berufsunfähigkeitspolice. Geradezu fahrlässig angesichts der Tatsache, dass nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung jeder vierte Arbeitnehmer aus Krankheitsgründen vor Beginn des Rentenalters berufs- oder erwerbsunfähig wird. Hilfe vom Staat ist in diesem Fall kaum noch zu erwarten.

8. Berufsunfähige Frauen: Vom Staat kaum Hilfe zu erwarten!

Im Sozialgesetz meint „berufsunfähig“, dass der Betroffene durch Unfall oder Krankheit nicht mehr in der Lage ist, seinem zuletzt ausgeübten Beruf nachzukommen. Er darf auch nicht in der Lage sein, einen anderen Beruf auszuüben, der seiner Ausbildung und Erfahrung entspricht und der seine bisherige Lebensstellung sichert. Noch weitreichender ist die „Erwerbsunfähigkeit“: Der Betroffene kann nicht mehr als sechs Stunden am Tag arbeiten – unabhängig von der Tätigkeit.
Die Leistungen des Staates sind in diesem Fall sehr bescheiden und zudem gestaffelt. Wer zwischen drei und sechs Stunden am Tag arbeiten kann, bekam zuletzt 17 Prozent seines letzten Einkommens. Die volle Erwerbsminderungsrente von 38 Prozent bekommt nur, wer nicht mehr als drei Stunden am Tag arbeiten kann, egal in welcher Tätigkeit. Finanziell am härtesten treffen würde es vor allem junge Berufsanfänger. Sie gehen beim Staat unter Umständen leer aus. Deshalb sollten auch junge Mütter eine Berufsunfähigkeitsversicherung in Anspruch nehmen!

9. Doch welche Versicherung ist die richtige?

Eine private Unfallversicherung als Absicherung reicht hier nicht, denn diese Police zahlt nur bei einem Unfall, nicht bei Krankheit. Die Berufsunfähigkeitspolice dagegen zahlt nach einem Unfall und nach einer Krankheit, wenn nur noch höchstens 50 Prozent der Arbeitszeit gearbeitet werden kann. Die Police garantiert dem Versicherten ein konstantes monatliches Einkommen. Um seinen Lebensstandard halten zu können, sollten etwa 75 Prozent des Nettoeinkommens abgesichert sein. Das ist ein Richtwert. Eine klare Empfehlung gibt es nicht, denn die Höhe der Rente hängt auch von dem sonstigen Vermögen und der Lebenssituation des Versicherten ab.
Doch nicht jeder, der eine Berufsunfähigkeitspolice abschließen möchte, bekommt auch eine. Gründe für eine Ablehnung durch den Anbieter können Vorerkrankungen wie Asthma oder Psychosen sein. Auch besonders gefährliche Sportarten oder berufliche Risiken gefährden eine Annahme. Wer keinen Schutz erhält oder abschließen möchte, kann mit einer sogenannten Schwere-Krankheiten-Police zumindest einen Teil der Risiken absichern. Diese Police leistet – ebenso wie die Unfallpolice – eine Einmalauszahlung für den Fall, dass eine der versicherten Krankheiten (zum Beispiel Herzinfarkt) auftritt. Ob der Versicherte dabei seinen Beruf weiter ausüben kann, spielt keine Rolle.

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10. Fazit: Rechtzeitig handeln!

Schwere Krankheiten und deren gesundheitliche, berufliche und finanzielle Folgen sollten nicht unterschätzt werden. Deshalb sollte man sich frühzeitig um ärztliche Vorsorgeuntersuchungen und den nötigen Versicherungsschutz kümmern. Gerade Frauen, die die Doppelbelastung Familie und Beruf auf sich nehmen, sollten hier nicht zurückstecken!

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