Du möchtest Gastautor werden? Gut geschriebene Gastartikel bringen dir häufig mehr Besucher ein, wie mancher Social-Media-Auftritt. Aber auch die Suchmaschinenoptimierung braucht viel länger um dir Besucher auf deinen Blog zu spülen. Deshalb ist die Idee als Gastautor auf dich aufmerksam zu machen, gerade für Anfänger eine interessante Möglichkeit. Aber selbst Blogger, die schon länger schreiben, sollten ab und an über einen Gastartikel auf einem passenden Blog nachdenken. Jedoch gibt es einige Hürden, die du überwinden musst… doch dazu später mehr. Zu allererst gibt es andere Punkte zu klären.
Was ist ein Gastbeitrag?
Einen Gastbeitrag veröffentlichst du einen von dir selbst geschriebenen Text auf einem anderen Blog oder einer anderen Webseite. Dabei solltest du Gastbeiträge immer mit sehr viel Infos und Fachwissen spicken – denn ein guter Gastbeitrag kann dir wirklich einiges an Besuchern bringen. Dazu darfst du (logischerweise) mindestens einen Link auf deinen Blog einfügen.
Über diesen Backlink bekommst du (manchmal sogar über Jahre hinweg) immer wieder neue Besucher auf deinen Blog – aber eben nur, wenn dein Text wirklich richtig cool war.
Gastautor werden: Vorteile & Nachteile
Als Gastautor Texte auf anderen Blog zu veröffentlichen kann sich durchaus auf deinen Blog auswirken – denn es gibt definitiv mehr Vorteile als Nachteile:
Vorteile von Gastartikeln auf fremden Blogs
- Mit jedem richtig guten Gastbeitrag erhöhst du deine Image. Immer mehr Blogleser verbinden mit deinem Namen mit wertvollen Infos.
- So wirst du immer häufiger als Experte auf deinem Gebiet wahrgenommen.
- Die meisten Blogs lassen dich in der „über mich“-Beschreibung einen Link auf deinen Blog setzen. Bei manchen Blogs kannst du auch noch passende Beiträge aus deinem Blog im Text verlinken, so kommen mehr Besucher auf deinen Blog
- Ist der Backlink „follow“ hat er auch Einfluß auf das Ranking deines Blogs bei Google & Co.
- Manche Gastartikel werden nach Jahren noch bei Google & Co. gefunden – und bringen dir somit jahrelang Besucher auf deinen Blog.
- Du kannst Kontakte knüpfen, die in der Bloggerszene nicht zu unterschätzen sind.
- Du findest neue, interessante Blogs – und vielleicht auch Ideen für deine nächsten Themen.
Nachteile von Gastbeiträgen
Neben diesen Vorteilen gibt es aber auch Nachteile, oder? Ja, auch die Nachteile will ich dir nicht verschweigen. Wobei ich der Meinung bin, dass die Vorteile definitiv überwiegen.
- das Suchen, Finden, Anschreiben und Verhandeln mit den Blogbetreibern frisst ganz schön Zeit
- dein Text muss eine sehr gute Qualität haben – somit brauchst du hierfür nochmals einiges an Zeit
- richtig gute Texte schlummern jetzt auf dem Gastblog – und nicht auf deinem Blog
- Es kann passieren, dass der Gastblog (ohne Nachricht) einfach gelöscht wird – und mit ihm dein toller Gastbeitrag
- Der andere Blogger kann in deinen Text weitere Backlinks, Passagen oder Werbung einbauen
Wenn du „genug Zeit“ und einiges an Nerven investierst, sind die Vorteile aber kaum auszuhebeln. Desto mehr Gastartikel du schon veröffentlicht hast, desto einfach gelingt dir das Kontaktaufnehmen, das Schreiben der Texte …. und so weiter….
Wie kann man Gastautor werden?
Zu allererst brauchst du natürlich Blogs, die zu deinem Themengebiet passen. Gerade als Neuling hast du es manchmal schwer, „alteingesessene“ Blogger davon zu überzeugen, dass sie deinen Gastartikel veröffentlichen sollen. Deshalb ist es meist eine gute Idee, eine persönliche E-Mail zu schreiben oder gar anzurufen. Mit dieser Methode hast du mehr Erfolg als mit einer Massenmail, die du an hundert Blogbesitzer gleichzeitig schreibst.
Lies dir die Wünsche des Bloggers genau durch und gebe ihm das, was er möchte:
- Manche Blogger möchten zuerst ein paar Themen zu Auswahl
- Andere möchten gleich einen fertigen Text
- Es passiert auch ab und an, dass bereits Themen vorgegeben sind, über die du schreiben kannst
All dies solltest du beherzigen. Niemand hat Zeit um sich durch deine Mail zu wursteln, in der dann die Hälfte der Anforderungen nicht beachtet wurde. Überlege dir, welchen Nutzen dein Blogbeitrag für den Blogger haben könnte – und verpacke das in einer ansprechenden Mail.
Wie findet man Blogs, die Gastartikel veröffentlichen?
Wo kann ich Gastbeiträge schreiben? … ist meist eine der ersten Fragen, wenn ein Blogger verstanden hat, dass Gastartikel eine echt tolle Möglichkeit ist, sich und sein Blog bekannter zu machen.
Meist ist das einfacher, als gedacht… gib bei Google einfach dein Fachgebiet und „Gastautor werden“ oder ähnliches ein. Du findest sehr schnell passende Einträge:
Variiere dabei deine Suchanfragen:
- Gastautor werden
- Gastartikel schreiben
- Gastartikel
- Inhalte einreichen
- Schreibe für uns ODER Schreiben Sie für uns
- Gastartikel veröffentlichen
- Artikel einreichen
- Gastartikel gesucht
- Gastautor gesucht
- Gastartikel Blog
- und viele andere mehr 🙂
Hier gibt es wirklich soviele Möglichkeiten, nach denen du suchen kannst – das du wahrscheinlich soviele Blog zusammenbekommst, die Gastautoren suchen, dass du ersteinmal eine Weile beschäftigt bist, diese zu sortieren und anzuschreiben.
Solltest du irgendwann damit fertig sein, kannst du dein Hauptkeywort ändern: Statt „Garten“ geht beispielsweise…
- Blumen
- gärtnern
- Gärtner
- usw.
Wie du auf obigen Screenshot siehst, kommen nun ganz andere Blog zum Vorschein. Ich würde mir so eine Excelliste anlegen mit den URLs zu der Gastartiel-suchen-Seite und diese nach und nach abarbeiten.
Solltest du irgendwann damit fertig sein (fleißig, fleißig) – gibt es noch weiter Orte um an Blogs zu kommen, die eventuell einen Gastautor suchen.
Weitere Möglichkeiten um Gastautor zu werden
Außer Google gibt es aber noch mehr Ideen, um an Blog zu kommen, die Gastartikel veröffentlichen. Gerade in den Facebook-Gruppen (extra für Gastartikel) geht es meist sehr schnell – und du bekommst relativ häufig sofort einen Platz für deinen Gastbeitrag. Allerdings solltest du dir hier auch vorher die Vorgaben und den Blog genau anschauen. Auf manchen Blogs möchte ich gar keinen Artikel veröffentlichen. Gerade wenn dort nur 08/15-Beiträge ohne Mehrwert stehen, bin ich raus.
Solche Webseiten / Blog findest du häufig auf Facebook – von einem Neuling, der darauf hofft auf einfache Art und Weise Geld verdienen zu können. Aber so einfach ist es nicht (mehr). Um mit einem Blog oder einer Webseite Geld zu verdienen ist ein bisschen mehr nötig, aber das ist jetzt ein ganz anderes Thema.
Blogbetreiber einfach ansprechen
Ja, das funktioniert manchmal sogar noch viel besser. Auch dazu kann man soziale Netzwerke gut verwenden – gerade wenn man sich schon ein wenig kennt, ist ein Blogbetreiber häufig dazu bereit.
Aber du kannst auch einfach Blogbetreiber anschreiben (anrufen), deren Blog dir gut gefällt. Bitte achte dabei darauf, dass es sich nicht nach Spam anhört. Ein „ich finde deinen Blog toll – darf ich einen Artikel veröffentlichen“ kommt häufig in den falschen Hals.
Vielleicht kannst du zu einem dort veröffentlichten Artikel eine andere Sichtweise oder noch mehr Input anbieten? Oder du vermisst ein wichtiges Thema komplett auf dem Blog? Das (oder ähnliche Möglichkeiten) sind gute Einstiege in so eine Konfersation. Mach dich darauf gefasst, dass du mit solchen Anfragen mehr Arbeit hast – dafür können daraus auch einige nette Kontakte entstehen…. und als Blogger sind Kontakte unbezahlbar.
Xing und Linkedin durchsuchen
Auch bei Xing (bei Linkedin habe ich es noch nicht versucht, sollte aber genauso klappen) kannst du nach passenden Seiten für deine Gastartikel suchen. Beispielsweise nach Online-Shop-Betreibern, die einen verwaisten Blog oder ein Online-Magazin haben, auf dem schon lange kein Beitrag mehr erschienen ist. Das funktioniert aber nicht nur mit Online-Shops, es gibt viele Gewerbetreibende, die irgendwann mal einen Blog eröffnet haben … weil es ja Besucher von Google bringen soll … und dann gemerkt haben, dass das richtig Arbeit macht.
Diese Leute sind häufig froh über unerwarteten Content. Gerade wenn du auf ein Non-Profit-Blog verlinken willst, haben sie meist auch nichts gegen diesen Link.
Wie schreibe ich Blogbetreiber richtig an?
Du kannst hundert Blogbetreiber anschreiben – und bekommst keine einzige Antwort. Warum? Weil du ein 08/15-Anschreiben verwendet hast …. und dir vielleicht nicht mal die Anforderungen durchgelesen hast. Die Arbeit kanns du dir sparen – wenn du Gastautor werden willst, musst du es richtig machen:
- Bloggen ist Beziehungsarbeit
Die Vorstellung, dass Blogger allein und verlassen in ihrem Kämmerlein sitzen und die Nase nicht einmal rausstrecken, ist weitverbreitet – aber falsch. Selbstverständlich schreibst du als Blogger deine Texte, aber mindestens genauso wichtig ist es zu netzwerken. Desto früher du damit anfängst, desto besser. Am besten netzwerkst du schon, bevor du überhaupt auf die Idee kommst von deinem Netzwerk etwas zu wollen.
Netzwerken ist ein Geben und Nehmen – also gib erstmal etwas, bevor du etwas nimmst. Ich habe beispielsweise schon Kontakte, die ich seit über 20 Jahren kenne. Da geht auch mal ein Gastartikel oder anderes – ohne dass ich eine Gegenleistung bringen muss. Einfach, weil mein Gegenüber weiß, dass er das nächste Mal auch bei mir anklopfen kann. - Schreibe eine ausführlich „Bewerbung“
Hallo, ich möchte auf deinem Blog einen Gastbeitrag veröffentlichen…. ist ein guter Anfang, aber bestimmt nicht die ganze Mail!- Schreibe einen kurzen Absatz, wer du bist und was du kannst
- verlinke deinen eignen Blog und (wenn du hast) ein paar deiner Gastbeiträge auf anderen Blogs
- Bitte schreib deinen kompletten Namen und eine Telefonnummer dazu
- Nenne 3 bis 4 Themengebiete (evtl. schon ausgearbeitet Überschriften), die du dir vorstellen kannst
- Versuche einen Bezug zu dem Blog herzustellen
(Wie ich in deinem Beitrag XYZ gelesen habe, ist dies und das…. ich könnte dazu noch einen weiterführenden Beitrag über ABC schreiben) - Schreib eine interessante Betreffzeile!
Natürlich sollte das „Gastartikel“ darin enthalten sein… - Schreib den Blogger persönlich an
„Hallo Adrian“ hört sich einfach besser an, als eine Massenmail mit einem einfachen „Hallo“ davor. - Themenauswahl anpassen
Genauso muss deine Themenauswahl zum Blog passen (und zwar zum Blog des Bloggers, auf dem du den Text veröffentlichen willst – nicht auf deinen eigenen!) Deshalb schau dir vorab an, überwas der gute Mensch überhaupt genau bloggt – und suche nach einer Schnittmenge.
- Bleib immer freundlich, antworte schnell und ärgere dich nicht über Änderungswünsche
Video: Gastautor werden – 11 wichtige Kriterien
5 Tipps für fesselnde Gastartikel
So einen richtig coolen Gastartikel zu schreiben, ist gar nicht so schwer. Du musst dir nur vor Augen führen, welche Inhalte wichtig sind – und wie du sie verpackst. Okay, das war jetzt etwas sehr einfach beschrieben… hier folgt die ausführliche Anleitung:
- Trenne die Spreu vom Weizen
Du hast, wenn du meine obigen Tipps befolgt hast, wahrscheinlich eine unendlich lange Liste mit Blogs, die Gastautoren suchen. Doch nicht alle diese Blogs passen wahrscheinlich so hundertprozentig. Schau dir jedes der Blogs an – sind es wirklich passende Themen? Kannst du zu diesen Themen einen Mehrwert bieten?
Eine weitere Frage ist die Aktualität des Blogs. Blogbetreiber, die schon seit Monaten nichts mehr veröffentlicht haben, würden sich vielleicht über dein Angebot freuen – aber was bringt dir die Veröffentlichung? - Von klein nach groß
Gerade als Anfänger möchte man am Liebsten die ganze Welt umarmen – oder anders ausgedrückt: Am Liebsten wären dir wahrscheinlich die richtig großen, bekannten Magazine. Versteh ich – doch überlege mal andersrum… warum sollten die dich einen Text veröffentlichen lassen? Deshalb fang erst mit kleineren Blogs an – und arbeite dich nach und nach zu den größeren, bekannteren Blog vor. - Schreibe richtig coole Texte!
Wie häufig habe ich schon gesehen, dass ein Blogger einen umgeschriebenen Text von sich anbietet. Das will aber kein anderer! Die meisten Blogger möchten neuen, frischen und interessanten Content. Diesen solltest du auch bieten. - Schreib für die Leser des anderen Blogs!
Das ist wahrscheinlich der schwierigste Tipp. Beispiel… ich schreibe gerne übers Bloggen. Wenn ich jetzt auf einer Seite für Online-Shop-Betreiber einen Text veröffentlichen möchte, wäre ein Textidee „Corporate Blog? – Darum lohnt sich Bloggen für Shopbetreiber“ - Erstelle eine aussagekräftige Autoren-Beschreibung
Bei den meisten Blogs kannst du dich unterhalb des Gastartikels vorstellen. Mit 3 oder maximal 4 Sätzen sollst du beschreiben, was du kannst, bist und warum der Leser unbedingt mehr von dir lesen soll. Damit er das auch kann, verlinke unbedingt deinen Blog.
Fazit: Gastautor werden ist gar nicht so schwer
Gastautor werden – und dadurch Besucher, Backlinks und nette Kontakte zu generieren funktioniert. Allerdings nur, wenn du dich wirklich Zeit lässt – und deinen Gegenüber als das ansiehst, was er ist…. ein Mensch aus Fleisch und Blut. Kein Blogger will 08/15-Mails, die definitiv dein mangelndes Interesse an ihm und seinen Blog zeigt. Netzwerke und sei hilfsbereit – dann funktioniert es auch meistens gut mit Gastartikeln.