Damit dein Blog ankommt, ist es wichtig, dass deine Beiträge gut verständlich sind. Wie du leicht verständlich schreibst auf deinem Blog, verrate ich dir in diesem Artikel.
Verständlich schreiben lernen ist gar nicht so schwer! Vorausgesetzt, du bist bereit, an deinem Stil zu arbeiten und ein paar Regeln zu berücksichtigen. Ein paar der wichtigsten Regeln für mehr Verständlichkeit findest du hier:
7 Tipps für leicht verständliche Blogartikel
- Schreib keine zu langen Sätze
Damit deine Blogartikel für alle deine Leser gut verständlich sind, solltest du keine zu langen Sätze schreiben. Eine Faustregel heißt: Wenn deine Sätze über mehr als zwei Kommas verfügen, sind sie nicht mehr leicht verständlich. Ebenso wenn sie mehr als 15 Wörter umfassen. Beim Verfassen deiner Beiträge solltest du dir daher immer wieder vor Augen halten: In der Kürze liegt die Würze! - Verwende kurze und gebräuchliche Wörter
Auch lange Wörter erschweren das Textverständnis. Wenn du möchtest, dass deine Blogartikel gut lesbar sind, solltest du Wörter mit maximal drei Silben verwenden. Je kürzer dein Wort, umso besser. „Auch“ ist besser lesbar als „ebenfalls“.
Achte darauf, dass du häufige Wörter verwendest. Welche Wörter im Deutschen gebräuchlich sind und welche nicht, kannst du mit dem Online-Duden überprüfen. Der Duden zeigt dir mit Strichen an, wie oft ein Wort im Deutschen vorkommt. Probier es mal aus!
Wenn du in den Online-Duden „Lehrperson“ eingibst, erhältst du nur einen Strich. Das heißt: Das Wort ist selten. Du solltest es in deinem Blogartikel deshalb nicht verwenden. Seltene Wörter sind veraltet, zählen zum Fachwortschatz oder sind Behördendeutsch.
Für „Lehrkraft“ bekommst du zwei Striche. Das ist noch nicht top, aber schon besser. Du willst sicher sein, dass deine Blogartikel wirklich leicht verständlich sind? Dann entscheide dich für Wörter mit mindestens drei Strichen – in diesem Fall „Lehrer“ oder „Lehrerin“. - Verzichte auf Nominalstil
Gut verständliche Artikel schreibst du nur, indem du auf Nominalstil verzichtest. Nominalstil ist einer der häufigsten Gründe für schwer verständliches Deutsch. Sicher hast du dich auch schon über Nominalstil geärgert und gerätselt, was dir der Verfasser mit seinen komplizierten Sätzen mitteilen will. Nominalstil ist typisch für unverständliche Behördensprache. Aber auch in so manchem kompliziertem Parteiprogramm oder in wissenschaftlichen Texten findet sich Nominalstil.
Ein Beispiel für Nominalstil ist: „Für das Erreichen der Ziele ist ein Projektbeginn am 1. Oktober nötig.“
Im Verbalstil lautet der Satz: „Damit wir unsere Ziele erreichen, müssen wir am 1. Oktober mit dem Projekt beginnen.“
Gleich viel verständlicher, oder? Wenn du auf deinem Blog einfach schreiben willst, solltest du statt Substantivierungen („das Erreichen“, „der Projektbeginn“) Verben („erreichen“, „beginnen“) verwenden. - Schreib aktiv statt passiv
Die meisten Passivsätze sind schwer verständlich. In deinen Blogartikeln solltest du deshalb überwiegend aktive Sätze verwenden. Auf deinem Foodblog schreibst du am besten: „Brate das Fleisch scharf an!“ oder: „Dann das Fleisch scharf anbraten.“ und nicht: „Dann wird das Fleisch scharf angebraten.“ Auf deinem Pflanzenblog sollte stehen: „Die Kakteen sparsam gießen!“ und nicht: „Die Kakteen sollten nur sparsam gegossen werden.“ - Vermeide doppelte Verneinungen
Verneinungen werden gern überlesen. Bei doppelten Verneinungen müssen wir sogar um zwei Ecken denken: „Nicht unklug“, „nicht unwichtig“ oder „nicht selten“ sind schwer verständliche Formulierungen. Besser verständlich sind „schlau“, „wichtig“ und „oft“. - Verzichte auf Füllwörter
Schmeiß aus deinen Blogartikeln Wörter, die nichts zum Verständnis beitragen. Füllwörter, wie „ja“, „halt“, „bloß“, „ruhig“, „eigentlich“, „wohl“, „durchaus“ blähen deine Texte auf. Wenn du deinen Blogartikel fertig geschrieben hast, solltest du ihn nicht nur auf Fehler überprüfen, sondern dich fragen: Enthält er Wörter, die nicht unbedingt nötig sind? Selbst wenn du beim Schreiben deiner leicht verständlichen Blogartikel schon sehr darauf achtest, Füllwörter zu vermeiden, findest du sicher noch überflüssige Wörter. - Verwende keine Abkürzungen
Wenn du sicher sein willst, dass alle deine Leser deine Blogartikel verstehen, solltest du keine Abkürzungen verwenden. Manche Abkürzungen sind für deutsche Muttersprachler zwar recht gebräuchlich. Trotzdem kannst du nicht davon auskennen, dass sie alle Leser deines Blogs kennen. Statt „km“ solltest du daher „Kilometer“, statt „bzw.“ „beziehungsweise“ schreiben. Auch „zum Beispiel“ ist für viele Menschen besser lesbar als „z. B.“ (Ja, ich fand das anfangs auch übertrieben, aber du wirst dich daran gewöhnen! Und viele Leser deines Blogs werden es dir danken.)
Wenn du diese Tipps berücksichtigst, sind deine Blogartikel schon recht gut verständlich. Falls du Lust auf mehr Tipps zu einfacher Sprache hast, dann schau auf meinem Blog vorbei.
Und wer schreibt hier?
Andrea Halbritter ist Germanistin mit 2. Staatsexamen und vom Netzwerk Leichte Sprache e. V. zertifiziert.
Sie beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit sprachlicher Inklusion und arbeitet als Übersetzerin in Leichte und Einfache Sprache.
Ihre leicht verständlichen Texte wurden mehrfach prämiert.
Pingback: KW44/2024: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society
Herrlich kurz und knackig, in 2 Minuten zu lesen, verständlich und hilfreich! So sollte die Optimierung des Blogartikels vonstatten gehen 🤣🤣🤣🤣🤣🤣!