Onlineshop gründen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

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Wer die Umsätze von Amazon und Ebay sieht, kommt schnell auf die Idee von dem Kuchen auch ein Stückchen abhaben zu wollen. Immer mehr Menschen kaufen im Internet ein – warum nicht einen Onlineshop gründen und an diesem Trend mitgewinnen?

Grundsätzlich ist die Idee richtig gut – allerdings solltest du einige Stolperfallen umgehen, damit deine Selbstständigkeit mit einem Onlineshop auch wirklich gelingt.

Onlineshop gründen: Schritt-für-Schritt-AnleitungOnlineshop gründen: Schritt für Schritt

Es gibt viele Punkte die du beim Aufbau eines Onlineshops bedenken musst. Meine Liste soll dir einen groben Leitfaden geben. Denn jeder Onlineshop ist anders – und brauchst somit andere Vorangehensweisen. Doch egal, welchen Onlineshop du gründen willst – diese Punkte muss jeder Gründer durchlaufen.

Solltest du dir den Onlineshop von einem Fachmann erstellen lassen, wird er bestimmt mit der ein oder anderen Frage auf dich zukommen. Hast du jedoch vor, den Onlineshop selbst zu erstellen, musst du dir diese Gedanken allesamt selbst machen.

Bevor du deinen Onlineshop gründen kannst, musst du ein paar grundlegende Entscheidungen treffen.

Zielgruppe finden

Um deine Zielgruppe zu finden, braucht es einiges an Zeit und Hirnschmalz. Aber deine Zielgruppe ist das Wichtigste beim Aufbau deines Onlineshops! Denn alles muss zu dieser Zielgruppe passen!
Dabei musst du die Eigenschaften, Bedürfnisse und Wünsche deiner Zielgruppe genau festhalten. Ebenso ist zu überlegen, ob du B2B oder B2C verkaufst.

Zielgruppe B2B definieren: Die größten Unterschiede auf dieser Infografik
Zielgruppe B2B definieren: Die größten Unterschiede auf dieser Infografik
Zielgruppe B2C definieren: Hier sind folgende Merkmale ausschlaggebend
Zielgruppe B2C definieren: Hier sind folgende Merkmale ausschlaggebend

Hast du deine Zielgruppe definiert, wandelst du diese Zielgruppe in sogenannte Personas um. Später kannst du gerne mehrere Zielgruppen haben, versuche dich am Anfang auf maximal zwei zu konzentrieren.

Jede deiner Zielgruppen bekommt ein Gesicht

Deine Persona bekommt:

  • einen Namen,
  • Geschlecht,
  • Alter,
  • Familienstand
  • Wohnort.
  • Einkommen,
  • Hobbys oder eine bestimmte Lebenseinstellung runden die Persona ab.
  • Auch ein Foto deiner Persona solltest du haben – das lässt sie „lebendiger“ erscheinen.

All deine Bemühungen wenden sich jetzt nicht mehr an deine Zielgruppe – sondern an „Daniela“ oder „Herrmann“.

Ausrichtung des Onlineshops überdenken

Je nachdem, wohin du verkaufen willst, solltest du dir überlegen, was du noch brauchst. Möchtest du nur in dem Land verkaufen, in dem du wohnst, ist es meist relativ einfach. Solltest du jedoch auch vorhaben, ins Ausland zu verkaufen, musst du verschiedene Versender, Steuersätze und rechtliche Regelungen überdenken.

Das ist aber nur eine Möglichkeit. Für Lebensmittel musst du bestimmte Gesetze beachten. Bei Kleidung hast du häufig längere Lieferzeiten, usw. Mach dich mit den Besonderheiten deiner Produktpalette vertraut.

Funktionen deines Onlineshops planen

Hier kommt es meist darauf an, was du verkaufst:

  • So braucht ein Modeshop beispielsweise die Möglichkeit, die Größen und Farben bei den Artikeln einzustellen. Wobei du bei loser Ware (beispielsweise Nüssen oder Schrauben) verschiedene Gewichtsklassen brauchst.
    Notiere dir, welche möglichen Varianten du brauchst.
  • Ebenso ist die Frage, ob du ein Warenwirtschaftsprogramm benötigst hier zu überlegen.
    Solange du als Einzelunternehmer alles selbst verpackst und versendest, wohl eher nicht – jedoch wie kommen dann deine Rechnungen aus dem Shop?

Dies sind hier die Funktionen, bei denen du dir schon Gedanken machen solltest, bevor du deinen Onlineshop gründest.

Rechtliche Faktoren bedenken

Ein Onlineshop ist definitiv ein Gewerbe – somit benötigst du eine Gewerbeanmeldung. Warum und weswegen, dieses Frage geht der junge Mann in dem untenstehen Video auf den Grund.

  • Davor musst du überlegen, welche Rechtsform dein Unternehmen haben soll. Wenn du einen kleinen Onlineshop gründen möchtest, kannst du dies natürlich auch als Einzelunternehmer tun. Selbst manch großerer und erfolgreicher Onlineshop wird von einem Einzelunternehmer geführt. Daneben kannst du aber auch eine GmbH oder eine GbR gründen, hierzu brauchst du eine vernünftige Beratung. Mach dir dabei Gedanken um diese Punkte:
    •  Möchtest du die alleinige Verantwortung tragen oder seid ihr vielleicht zu zweit?
    • Wer leitet das Unternehmen?
    • Wie viel Eigenkapital steht dir zur Verfügung?
    • Benötigst du Fremdkapital?
    • Soll deine persönliche Haftung eingeschränkt sein?
  • Falls du einen Kredit benötigst, musst du auf alle Fälle einen Businessplan erstellen. Doch selbst wenn du ihn nicht unbedingt brauchst, ist so ein Businessplan eine hervorragende Idee.  Dabei stellst du zusammen, was du verkaufen möchtest und wieviel du recherchiert hast, davon umsetzen zu können. Warum gerade du der ideale Onlineshopbetreiber bist und welche Schritt bis zum gutlaufenen Onlineshop von dir geplant sind.

Administrative Tätigkeiten

Neben diesen großen Schritten in Richtung Onlineshop, brauchst du auch noch weitere eher kleinere Dinge:

  • ein Bankkonto
    Anfangs kannst du theoretisch auch dein privates Konto nutzen, ich würde es dir aber nicht empfehlen
  • ein Logo
    Das kommt logischerweise auf deinen Shop und auf allen Schriftverkehr
  • eine Briefvorlage
    Diese nutzt du auch um deine Rechnung darauf zu drucken bzw. als PDF herauszulassen
  • deine Produkte
    Je nachdem, ob du diese auf Lager legst, solltest du zumindest schon einmal abgeklärt haben, wie lange die Lieferzeiten sind.
  • deine Mitarbeiter
    Falls du welche einstellst, plane einiges an Zeit, um die passenden Mitarbeiter zu finden.
  • Platz und Mobiliar
    Auch hier kommt es darauf an, ob du deine Ware bei dir liegen hast. Es gibt mittlerweile viele andere Möglichkeiten – aber egal, wo deine Ware liegt du brauchst einen Arbeitsplatz.
  • digitalen Fotoapperat (oder sehr gutes Handy), Notebook und eine stabile Internetanbindung
  • deinen Onlineshop
    Oder zumindest einen groben Plan, wann dieser fertig sein wird. Falls du ihn erstellen lässt, rechne genügend an Zeit ein, bevor er läuft.

Diese Liste ist natürlich nicht abschließend – aber wenn du all dies abgehakt hast, bist du einen großen Schritt weiter in Richtung Onlineshop gründen.

Video: Onlineshop gründen ohne Gewerbeanmeldung?

Für mich selbstverständlich. Doch falls du dir überlegst, ob es auch ohne Gewerbeanmeldung geht, schau dir das Video an.  Der junge Mann gibt auch sonst noch ein paar gute Tipps.

Produktpalette für den Onlineshop planen

Meistens gehen Onlineshopgründer schon mit einer bestimmten Produktpalette an die Gründung. Dies ist oft der Fall, wenn beispielsweise ein Ladengeschäft schon besteht. Doch natürlich geht es mittlerweile auch sehr gut ohne Laden.

Bevor du auf die Suche nach passenden Produkten gehst, solltest du zumindest schon einmal die Möglichkeiten einschränken. Es macht beispielsweise kaum Sinn, Autoteile zu verkaufen, wenn du keinerlei Ahnung von Autos hast. Denn es kommen bestimmt spezifische Anfragen von Interessenten – die du dann verprellst, wenn du zugibst, dass du das leider nicht beantworten kannst.

Aber vielleicht gibt es ein Gebiet auf dem du gute oder zumindest ausbaufähige Kenntnisse hast. Hier einmal ein paar Beispiele, die wohl viele Menschen abdecken könnten:

  • Zubehör und Spielzeug für Tiere (Hunde, Katzen, usw.)
  • Gartenzubehör
  • Bastelsachen
  • Kindersachen
  • Spielzeug
  • Bürozubehör
  • Schmuck & Uhren
  • und vieles andere mehr

Dies ist nur ein kleinere Auszug – und mehr als Anregung gedacht. Überlege dir in welchem Bereich du mehr Ahnung hast als 90 Prozent der anderen. Dabei musst du darin definitiv kein Profi sein – zum Anfang reicht es, dass du dich für dieses Gebiet interessierst.

Mit dieser Möglichkeit (vielleicht hast du sogar zwei Ideen), gehst du auf die Suche nach Lieferanten.

Lieferanten finden

Je nachdem, welche Art von Onlineshop du dir nun überlegt hast, brauchst du passende Lieferanten. Vielleicht kannst du diese Dinge auch selbst herstellen? Ansonsten bietet sich das sogenannte Dropshipping an.

Die bekanntesten Anlaufstellen für solche Produkte sind

  • Alibaba und Aliexpress
  • DropshippingXL
  • BigBuy

Doch auch hier kannst du gerne einmal googeln, ob du nicht noch andere (weniger bekannte) Verkäufer findest – je exklusiver deine Bezugsquellen sind, desto mehr Chancen hast du auf einen Erfolg deines Onlineshops.

Video: Woher bekomme ich die Produkte für meinen Onlineshop?

Weitere Vertriebsquellen einbeziehen

Schon jetzt (!) solltest du dir überlegen, ob du nicht auf Verkaufsplattformen wie Amazon, Ebay oder Otto verkaufen willst. Diese Plattformen bringen dir sehr schnell Umsatz – allerdings fordern sie dafür auch einen (großes) Stück vom Gewinn.

Solltest du dich dazu entschließen, denke daran dass du diese Funktion (die automatsich Weitergabe der Produkte und eventuell auch deren Lagerbestand an die Verkaufsplattformen) in deinem Onlineshop benötigst.

Ich kenne einige Onlineshop-Betreiber, die zwar einen Onlineshop besitzen – weil darüber das komplette Management läuft – aber zu 95 Prozent über Amazon oder Ebay verkaufen.

Video: Wie ist es einen Onlineshop zu betreiben?

Onlineshops gib es wie Sand am Meer

Deshalb brauchst du ein Alleinstellungsmerkmal – und nein, dass ist nicht der supergünstige Preis, denn spätestens wenn den jemand unterbietet, der einfach günstiger einkaufen kann, bist du dein „Alleinstellungsmerkmal“ los.

Du brauchst etwas, dass du besser machst, als alle anderen:

  • eine bessere Handhabung als bei der Konkurrenz
  • der Akku hat eine längere Laufzeit
  • ein genialer Service
  • man bekommt auch nach Jahren noch ein Ersatzteil
  • deine Produktbeschreibungen sind super ausführlich und die Bilder zeigen mehr als nur das Notwendige
  • man kann bei dir sehr kleine / sehr große Mengen bestellen und bekommt diese flott geliefert
  • deine Produkte sind personalisierbar (in einem Bereich, wo das noch nicht normal ist)
  • du bietest Varianten an, die es nur bei dir gibt
  • die Auswahl in deinem Shop ist überwältigend
  • dein Unternehmen ist sozial tätig
  • du bildest aus (vielleicht sogar „schwervermittelbare“ Jugendliche)
  • deine Produkte sind umweltfreundlich hergestellt

Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten, anders zu sein, als andere Onlineshopbetreiber. Allerdings sollte dein USP (dein Alleinstellungsmerkmal) auch deine Zielgruppe ansprechen. Deshalb ist es so wichtig zu wissen, wer bei dir kaufen soll. Ist es die naturverbundene Mutter von zwei kleinen Kindern oder eher der Biker, der einfach nur cool ausschauen will? Beide Zielgruppen beeindruckst du mit einem anderen USP – und diesen solltest du in den Vordergrund stellen.

Selbstverständlich „darfst“ du die anderen Dinge auch tun und darüber reden – aber dein USP (dein Alleinstellungsmerkmal) muss deine Zielgruppe ansprechen.

Ohne Werbung geht nichts

Auch wenn dein Onlineshop endlich online ist – bis dort Bestellungen hereinkommen, kann es dauern. Deshalb solltest du dir vorab schon einige Werbeaktionen überlegen und planen.

  • Mit Seo (Suchmaschinenoptimierung) bekommst du relativ kostengünstig bis kostenfrei Besucher auf deinen Onlienshop – dafür dauert es aber Monate bis die Suchmaschinenoptimierung greift.
  • Werbung bei Facebook, Google oder anderen für deine Zielgruppe interessante Webseiten kann diese Zeit überbrücken.
  • Genauso wichtig (oder sogar überlebenwichtig – gerade am Anfang) sind die Verkäufe über Amazon oder Ebay.
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Fazit: Um deinen Onlineshop zu gründen, brauchst du Zeit und Geduld

Einen Onlineshop zu gründen, ist eine echte Herausforderung. Doch wenn du

  • eine abwechslungsreiche Arbeit suchst, die du von zuhause aus erledigen kannst,
  • dir vorstellen kannst, Waren anzukaufen und zu verkaufen,
  • du dich in der Werbung wiederfindest
    (vielleicht sogar schon mit Seo oder Werbung auf Social Media Kontaktpunkte hattest) ….

dann ist es vielleicht genau dein Weg in die Selbstständigkeit!

Auch wenn es heute um einiges schwerer ist, einen erfolgreichen Onlineshop aufzubauen – mit der richtigen Nische, der passenden Werbung und genügenden Durchhaltevermögen ist es definitiv noch möglich.

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