Die erste wichtige Entscheidung musst du noch treffen, bevor du überhaupt anfängst. Welches CMS möchtest du für dein Blog verwenden? Ich stelle dir in diesem Artikel die drei bekanntesten CMS vor: WordPress, Joomla und Drupal. Doch fangen wir einmal von vorne an. Warum nicht ganz ohne CMS starten?
Geht es ganz ohne CMS?
Gerade wenn du regelmäßig bloggen, die Blogbeiträge einfach miteinander verlinken und ohne großen Auswand Bilder oder Videos einbauen möchtest, bietet sich ein CMS an.
Selbstverständlich kannst du auch jede Unterseite einzeln erstellen, aber will man das wirklich? Gerade für Anfänger, die keinerlei Programmierkenntnisse besitzen und „einfach bloggen“ wollen, bieten sich ein CMS (=Content-Managment-System) an.
Du kannst dein Blog auf verschiedene Weisen erstellen
Selbstverständlich stehen dir – neben dem CMS als Plattform für dein Blog noch weitere Möglichkeiten offen, wie du dein Blog führen kannst.
- ein kostenloses Blog bei einer Blogging-Plattform eröffnen
Das ist eine echt gute Möglichkeit, wenn du ein privates Blog schreiben möchtest. Für Blogs, mit denen du Geld verdienen möchtest, ist es unpraktikabel. Warum, habe ich dir in diesem Artikel bereits ausführlich erklärt. - ein Blog mit einzelnen Unterseiten erstellen
Für eine Website, die statisch im Netz steht – und nur alle heilige drei Jahre aktuallisiert wird – sind statische Unterseiten meist eine gute Idee. Sie sind schnell geladen, mit der Vorlage sind schnell neue Unterseiten erstellt … und mit etwas Programmierkenntnisse kann man einige Dinge vereinfachen.
Allerdings gibt es ein größeres Problem, wenn du wöchentlich oder gar täglich einen Blogbeirag dort hochlanden willst … du bist mit den Änderungen bald total überfordert. - ein CMS fürs Blog verwenden
Ein CMS (egal, für welches du dich entscheidest) hilft dir deine Blog einfach, komfortabel und seo-optimiert zu befüllen. Du bekommst viele verschiedene Designs – häufig sogar kostenlos – und für viele Zusatzfunktionen gibt es Plugins.
Was kann ein CMS?
Auch wenn du dein Blog ohne ein CMS erstellen kannst, sind die Vorteile überzeugend:
- dein Blog erhält ein professionelles Aussehen
Bei vielen CMS-Systemen kannst du unter tausenden verschiedenen, kostenlosen Designs wählen. Viele davon kannst du auch noch anpassen, so dass beispielsweise die Farbe zu deinem Logo passt. - mittlerweile sind die meisten Designs responsive
Das bedeutet, dein Blog wird auf allen Endgeräten passend angezeigt. - einfach Veröffentlichung und Bearbeitung deiner Beiträge
Blogtexte schreiben, Bilder hochladen, Kategorien anlegen – oder gar einen Blogartikel ändern oder löschen? Mit wenigen Klicks ist alles erledigt. - keine Programmierkenntnisse notwendig
Auch wenn ein paar grundlegende PHP-Kenntnisse meist nicht schaden – selbst ich als absoluter Programmieranfänger kommt mit WordPress (meinem Lieblings-CMS) zurecht. - du kannst auch nach der Installation noch Änderungen einfach und schnell durchführen
Wenn du 50 einzelne Unterseiten ändern willst, brauchst du schon einiges an Zeit – bei einem CMS sind alle Unterseiten mit einem Klick geändert. - dein Blog gehört dir
Wie? Das ist ganz logisch? Nein, ist es nicht! Solltest du deine Blog bei einer Blogging-Plattform haben, bist du von dem Betreiber dieser Plattform abhängig. Werbung einbauen? Nur, wenn er es erlaubt. Ein neues Design einspielen? Meist gehen nur die Designs, die du bei der Plattform findest … das Design oder etwas anderes am CMS ändern geht sowieso nicht. Und spätestens wenn der Plattformbetreiber die Plattform schließt, verstehst du, was ich meine.
Nachteile eines CMS für dein Blog
Selbstverständlich hat auch ein CMS seine Tücken. Dabei kommt es weniger darauf an, welches CMS du benutzt.
- Sicherheitsprobleme
Vielleicht hast du schon mal davon gehört, dass die Webseite eines großen Unternehmens gehackt wurde? Das kann dir natürlich mit deinem Blog genauso passieren. Ich selbst hatte vor etwa zwei Jahren echt böse Probleme damit. Mein Blog wiederherzustellen, sicher zu machen und diese „netten“ Hacker auszuschließen hat mich einiges an Zeit, Nerven und Geld gekostet. - Updates am laufenden Band
Irgendwie habe ich jedesmal, wenn ich mich in mein CMS einlogge eine Meldung, dass wir ein Update ansteht. Normalerweise erledige ich dies auch immer sofort – ich warte maximal mal einen Tag damit. Erstens hat das Update bestimmt einen Sinn (sonst würde der Ersteller des Programmes kein Update machen) und zweitens sind solche Updates in einigen Sekunden erledigt. - Backups
Selbstverständlich brauchst du kein Backup von deinem Blog zu ziehen. Warum auch? Spätestens wenn du mal einen Virus auf deinem Blog hast und diesen nicht mehr losbekommst, weißt du warum. Ohne dieses Backup (das hoffentlich nicht allzu alt ist) müsstest du dein ganzes Blog neu aufsetzen. Willst du das wirklich?
Ich selbst ziehe meist alle sechs Wochen ein Backup, nachdem ich nur alle 2 Wochen einen Text veröffentliche, ist der Verlust verkraftbar. - eventuell höhere Kosten
Je nachdem ob du ein eigenes Design wünscht oder ein Zusatzprogramm, dass es nicht kostenlos gibt. Auch kann es passieren, dass deine statische Website auf einem einfachen Server laufen würde – dein CMS aber höhere Ansprüche hat. Jedoch bekommst du Webspace schon ab unter zehn Euro. (Werbung) - Schulungsaufwand
Jedes CMS wird anders bedient. Deshalb musst du dir (und eventuell deine Mitarbeiter) etwas Eingewöhnungsphase gönnen. Viele Dinge kannst du auch Intuitiv erledigen. - langsamere Performance
Ein CMS muss einige Arbeiten im Hintergrund erledigen, bis die Seite endlich aufgebaut wird. Da sind statische Seiten (meistens) schneller. Jedoch sind diese Unterschiede – bei einem vernünftig eingerichteten CMS – für den Besucher nicht bemerkbar.
Welche CMS gibt es?
Da CMS sehr beliebt sind, haben sich auch viele verschiedenen CMS-Systeme entwickelt. Das bekannteste darunter ist wohl WordPress. Etwa ein Drittel der gesamten Websites weltweit laufen mit WordPress. Es ist auch mein Favorite. Einfach zu bedienen und unwahrscheinlich wandlungsfähig. Doch sieh selbst, hier ein Auszug der möglichen CMS-Systeme.
- WordPress
- Drupal
- Joomla
- Typo3
- Zephyr
- Grav
- Craft CMS
- HubSpot CMS
- Kentico
- dotCMS
- Contentful
- Umbraco CMS
- und viele andere mehr….
Die 10 beliebtesten CMS weltweit
WordPress ist nach wie vor das beliebteste CMS – nicht nur für Blogs. Doch warum sollte man als Blogger nicht genau das CMS wählen, dass vor Jahren genau dafür erschaffen wurde? Auch wenn WordPress heutzutage viel mehr kann, als nur einen Blog darzustellen – die Grundfunktionen von damals sind nachwievor noch vorhanden und um noch einige, sehr nette Extras erweitert.
Mehr Infografiken finden Sie bei Statista
Ich möchte dir hier die – meiner Meinung – drei interessantesten CMS-Systeme für Blogs vorstellen:
WordPress: Meist genutztes CMS
Die erste Version von WordPress gab es bereits 2003. Jedoch war diese noch nicht wirklich stabil. Seit Anfang 2004 konnte man mit WordPress auch wirklich arbeiten. Als Blogsoftware erschaffen, wollte WordPress schon damals einiges erreichen:
- schnell
- flexibel
- anpassbar
- leicht bedienbar
Schon damals war WordPress als Blogsoftware gedacht. Deshalb nutzen auch heute noch viele Blogger WordPress. Denn die Grundzüge dieses Blogsoftware sind über Jahre erhalten geblieben. Auch wenn sich heute zu einem vollwertigen CMS weiterentwickelt hat, dass auch bei komplexen Webseiten mithalten kann – für Blogger ist und bleibt WordPress interessant.
WordPress kann jeder Anfänger in einigen Minuten selbst installieren. Das hat mich schon immer fasziniert. Ich – als absoluter Noob – kann einen Blog innerhalb von ein paar Minuten zum Laufen bringen. Die Einstellungen sind einfach zu tätigen und können jederzeit geändert werden. Themes (so werden die Designs genannt) sowie Plugins (die Zusatzfunktionen) werden einfach im Backend von WordPress dazuinstalliert. Selbst automatische Updates der Plugins sind möglich.
Diese sind gerade bei WordPress sehr wichtig. Da WordPress eine der weitverbreitesten CMS-Software weltweit ist, sind auch viele Hacker immer in Versuchung, deinen Blog zu hacken. Das ist leider die andere Seite der Medaillie.
Einer meiner Lieblingsgründe für WordPress: Google liebt es! Seo geht mit WordPress (fast) von alleine! Viele Ergebnisse auf der ersten Seite bei Google werden von WordPress-Seiten belegt.
Video: WordPress – Vorteile & Nachteile
Joomla: Das beliebte CMS für kleine Webseiten
Joomla ist – wie WordPress und Drupal – eine kostenlose Software. Du kannst sie dir kostenlos herunterladen und auf deinem Webspace installieren. Für das CMS Joomla gibt es viele Designs und Zusatzprogramme. Allerdings nicht annähernd soviele wie bei WordPress. Du kannst Newsletter oder gar Foren darin integrieren und das ohne viel Verständnis vom Programmieren zu haben.
Dich in Joomla zurechtzufinden braucht einige Zeit, dafür ist es umfangreicher als WordPress (schon zu Anfang) . Deine Beiträge in Joomla einzustellen, benötigt mehr Zeit. Es ist relativ kompliziert (gerade am Anfang). Bilder einfügen geht relativ kompliziert.
Die Vorteile und Nachteile von Joomla im Überblick
Vorteile von Joomla
- einfach bedienbar und sehr flexibel
- WYSIWIG-Editor
- kostenlose Templates vorhanden
- Erweiterungen vorhanden (häufig kostenpflichtig)
- Mehrsprachigkeit bereits integriert
Nachteile von Joomla
- Sollte zusätzlich gesichert werden
- Komplex – gerade neue Zusatzprogramme benötigen viel Einarbeitungszeit
- Bietet nur den Inhaltstyp Artikel
Video: Joomla vs WordPress
Drupal: Das CMS für gehobene Bedrüfnisse
Drupal ist eher für Unternehmen, als für einen Blogger. Trotzdem ist Drupal eine kostenlose Open-Source-Software. Drupal kommt mit viel Traffic (Besuchern) gut zurecht und reagiert immer noch sehr schnell. Du kannst mehrere Sprachen einbinden oder für mehrere Länder bloggen.
Wartung und Hosting für Drupal kann teurer werden als bei den beiden vorgenannten CMS.
Die Vorteile und Nachteile von Drupal im Überblick
Drupal: Die Vorteile
- Drupal ist für komplexe Funktionen geeignet
- Vielseitige Einsatzmöglichkeiten
- Open-Source (=kostenlos)
- Hohe Usability für Redakteure
- weitere Sprachen oder Länder sind einfach einzubinden
Drupal und die Nachteile
- Viele Funktionen & Komplexität erschweren den Beginn
- Anspruchsvolle Entwicklungen können einiges an Geld verschlingen
- Hosting Kosten sind meist höher also bei WordPress
- Sehr wenige kostenlose Designs
- Sicherheit & Updates überfordern meist den einfachen Nutzer
Wie du aus dieser Liste vielleicht herauslesen kannst, ist Drupal eine richtig gute Wahl, wenn du eine große Webseite aufbauen willst. Für ein einfaches Blog ist Drupal einfach überdimensioniert.
Video: WordPress vs. Drupal vs. Joomla vs. Typo3
Fazit: Welches ist das beste CMS für dein Blog?
Welches der drei vorgestellten CMS-Systeme mein Favorit ist, habe ich bereits mehrfach erwähnt. WordPress ist einfach, es gibt unzählige Plugins und Themes – außerdem kann ich auch einmal „ein wenig“ selbst dran rumschrauben. Allerdings hat WordPress definitiv auch Nachteile. Doch Deshalb muss jeder selbst entscheiden, welches der CMS zu ihm und seinen Blog passt.
An deiner Stelle würde ich einfach einmal nach und nach ein CMS nach dem anderen installieren – und schauen, bei welchem du dich am wohlsten fühlst. Denn gute Arbeit machen alle drei CMS-Systeme.